Attribut: Semorg-handbuch-thema-frage-beschreibung
Aus bedarfsverkehr.at
„Semorg-handbuch-thema-frage-beschreibung“ ist ein Spezialattribut des Datentyps Text. Dieses Attribut ist softwareseitig fest definiert und auch bekannt als Spezialattribut. Es erfüllt eine besondere Funktion, kann aber wie jedes andere benutzerdefinierte Attribut verwendet werden.
B
Generell ist zu empfehlen, in der Angebotsplanung den Austausch mit betroffenen Menschen zu suchen und direkt nachzufragen, wie ein barrierefreies Bedarfsverkehrsystem gestaltet sein muss. Folgende Dinge sollten jedenfalls berücksichtigt werden, wenn Anspruch auf ein behindertengerechtes Angebot besteht:
* rollstuhlgerechte Fahrzeuge
* Information, wie ein rollstuhlgerechtes Fahrzeug gebucht werden kann
* barrierefreie Buchungsmöglichkeit für gehörlose Menschen (z.B. per SMS oder App)
* Spezialregelung für Personen mit Mobilitätseinschränkung (z.B. Hausabholung)
* Begleitpersonenregelung (z.B. gratis Mitfahrt für eine Begleitperson)
* Ermäßigung in den Ticketkosten +
Ist es sinnvoll, die Informationen zur Barrierefreiheit des Angebotes klar ersichtlich auf den Kommunikationsplattformen des Systems zur Verfügung zu stellen. Folgende Informationen sollten jedenfalls ersichtlich sein:
* Prozentanzahl rollstuhlgerechter Fahrzeuge
* Gesamtanzahl rollstuhlgerechter Fahrzeuge
* Ticketkosten für Menschen mit Behinderungen
* Begleitpersonenregelung (Fährt eine Begleitperson gratis mit?)
* Bedarfsbekanntgabe für rollstuhlgerechtes Fahrzeug (Wie funktioniert die Buchung?)
* Hausabholung (Wie funktioniert die Abholung von Personen mit Mobilitätseinschränkung?) +
Es lohnt sich einen Blick in das <span class="blank" data-toggle="tooltip" title="in neuem Fenster öffnen">[https://www.ris.bka.gv.at/geltendeFassung.wxe?Abfrage=bundesnormen&gesetzesnummer=20004228 Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz]</span> zu werfen, wo Barrierefreiheit unter §6 Abs 5 folgendermaßen definiert ist:
<I>„Barrierefrei sind bauliche und sonstige Anlagen, Verkehrsmittel, technische Gebrauchsgegenstände, Systeme der Informationsverarbeitung sowie andere gestaltete Lebensbereiche, wenn sie für Menschen mit Behinderungen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar sind.“ <I> +
<ul>
<li>In den meisten Bundesländern stehen [[Handbuch:Förderungen|Förderungen]] für die Umsetzung von Bedarfsverkehren zur Verfügung.</li>
<li>Sponsoring</li>
<li>Fahrgeldeinnahmen (siehe auch [[Handbuch:Tarifgestaltung|Tarifgestaltung]]<span data-toggle="modal" data-target="#tarif" class="d-print-none"><span class="ml-1 icon-link-frage" data-toggle="tooltip" title="Infos zum Thema Tarifgestaltung"></span></span><span class="d-print-inline d-none">[[Handbuch:Tarifgestaltung|<span class="ml-1 icon-link-frage"></span>]]</span>): bei bestehenden Projekten kann (bei sehr hoher Spannbreite) durch Fahrgeldeinnahmen durchschnittlich eine Kostendeckung von knapp 30% erzielt werden</li>
</ul> +
D
Wir empfehlen jedenfalls, dass Fahrten auch telefonisch gebucht werden können, da eine ausschließliche Buchung über eine App für manche Menschen herausfordernd sein kann. Eine Telefonzentrale ist dafür nicht in jedem Fall notwendig. Bei kleineren Angeboten kann die telefonische Annahme und Weiterleitung auch von Gemeindepersonal oder kooperierenden Unternehmen übernommen werden.
<div class="hb-beispiel">
<table><tr><th><div class="hb-illu mb-3"><span class="icon-illu-beispiel"></span></div></th>
<td><div class="hb-beispiel-titel"><span title="auf bedarfsverkehr.at ansehen" data-toggle="tooltip" class="bedarfsverkehr-at-link blank">[[Postbus Shuttle Zukunftsraum Donau Gusen|Postbus Shuttle Zukunftsraum Donau Gusen]]</span> </div><div class="hb-beispiel-beschreibung">
Beim Postbus Shuttle wird die Aufgabe der Telefonzentrale durch „Interface Partner“ übernommen. Ärzte, Geschäfte und soziale Einrichtungen buchen den Bedarfsverkehr für ihre Klient*innen und Kund*innen.</div></div></td></tr></table></div> +
Automatisierte Disposition ist vor allem dann notwendig, wenn mehrere Fahrzeuge eingesetzt werden sollen oder wenn es möglich sein soll, dass Fahrten online oder über Apps gebucht werden können.
Automatisierte Disposition bzw. der Einsatz mehrerer Fahrzeuge bringt in der Regel auch mit sich, dass nicht mehr direkt bei den Fahrer*innen gebucht werden kann, sondern eine Telefonzentrale benötigt wird. Aufgrund der damit verbundenen Kosten gibt es nur wenige Beispiele von Einzelgemeinden, die Software einsetzen. Meistens kommt Software bisher bei Angeboten zum Einsatz, deren Bediengebiet sich über ganze Regionen erstreckt und die in Kooperation mit Systemanbietern umgesetzt wurden.
Einige Bundesländer bzw. Verkehrsverbünde stellen Dispositionslösungen für Gemeinden und Regionen zentral zur Verfügung (oder planen dies):
* das Land '''Niederösterreich''' bzw. der Verkehrsverbund Ostregion (VOR) haben ihre Telefonzentrale für Anrufsammeltaxis mit der Software des Herstellers Via modernisiert, die darüber abgewickelten Angebote laufen zukünftig unter der Marke „VOR Flex“
* das Land '''Tirol''' bzw. der Verkehrsverbund Tirol (VVT) führen erste Pilotprojekte unter der Marke „Regioflink“ ebenfalls mit der Software von Via durch
* bei der für das '''Burgenland''' geplanten flächendeckenden Einführung von Bedarfsverkehr soll ebenfalls eine moderne Dispositionslösung zum Einsatz kommen
* das Land '''Salzburg''' bzw. der Salzburger Verkehrsverbund (SVV) planen die Anschaffung einer Dispositionslösung
Automatisierte Disposition bzw. die Möglichkeit zur Buchung über Apps kann auch mit digitaler Bezahlung verknüpft werden und die Abläufe im Fahrzeug dadurch vereinfachen.
Automatisierte Disposition ist auch die Voraussetzung dafür, dass in der Zukunft eine Beauskunftung von Bedarfsverkehren in Echtzeit möglich wird und sie auch über intermodale ''Mobility as a Service'' (MaaS)-Plattformen gebucht und bezahlt werden können. +
Die Datenbank von bedarfsverkehr.at enthält einen Überblick und Vergleich der verschiedenen <span title="auf bedarfsverkehr.at ansehen" data-toggle="tooltip" class="bedarfsverkehr-at-link blank">[[Software für Bedarfsverkehre|Softwarelösungen für Bedarfsverkehr]]</span> und der <span title="auf bedarfsverkehr.at ansehen" data-toggle="tooltip" class="bedarfsverkehr-at-link blank">[[Systemanbieter für Bedarfsverkehr]]</span>. +
* Qualität des Algorithmus
* Qualität (Bedienungsfreundlichkeit etc.) der Buchungs-Apps, der Eingabemasken für die Telefonzentrale (falls verfügbar) und der Fahrzeug-Apps
* Verfügbarkeit von Schnittstellen, Unterstützung von Standards
* Qualität des Reportings, d.h. welche Kennzahlen werden zur Verfügung gestellt (siehe auch [[Handbuch:Evaluierung|Evaluierung]]<span data-toggle="modal" data-target="#evaluierung" class="d-print-none"><span class="ml-1 icon-link-frage" data-toggle="tooltip" title="Infos zum Thema Evaluierung"></span></span><span class="d-print-inline d-none">[[Handbuch:Evaluierung|<span class="ml-1 icon-link-frage"></span>]]</span>), mindestens:
** Effizienz (mind. Besetzungsgrad, besser Systemeffizienz)
** Servicequalität (z.B. durchschnittliche Abweichung vom gewünschten Fahrtzeitpunkt)
* die Förderungsrichtlinien mancher Bundesländer schreiben Konkurrenzierungsregeln vor (siehe [[Handbuch:Integration|Integration]]<span data-toggle="modal" data-target="#integration" class="d-print-none"><span class="ml-1 icon-link-frage" data-toggle="tooltip" title="Infos zum Thema Integration"></span></span><span class="d-print-inline d-none">[[Handbuch:Integration|<span class="ml-1 icon-link-frage"></span>]]</span>), diese müssen in der Software abgebildet werden können
+
F
Rollstuhlfahrer*innen sollten mit dem Fahrzeug mitfahren können. Der Ein- und Ausstieg für Menschen, die sich nur eingeschränkt bewegen können sollte so einfach wie möglich sein. Welche Passagiere sind mit den Fahrzeugen unterwegs und wie sind deren Bedürfnisse gestaltet? Wie viele Kindersitze sind nötig? Sollten Fahrräder transportiert werden können? Gibt es weitere Möglichkeit für Transport, zum Beispiel von Einkäufen?
<div class="hb-beispiel">
<table><tr><th><div class="hb-illu mb-3"><span class="icon-illu-beispiel"></span></div></th>
<td><div class="hb-beispiel-titel"><span title="auf bedarfsverkehr.at ansehen" data-toggle="tooltip" class="bedarfsverkehr-at-link blank">[[Elektro-Ortsbus Hornstein|Elektro-Ortsbus Hornstein]]</span> </div><div class="hb-beispiel-beschreibung">
Beim Elektro-Ortsbus ist eine Sonderfertigung eines regionalen Herstellers im Einsatz. Das Niederflurfahrzeug ist barrierefrei und hat 14 Sitzplätze.</div></div></td></tr></table></div> +
Die Anzahl der benötigten Sitze ist abhängig davon, wie groß die Auslastung eingeschätzt wird. Für den Betrieb von Bedarfsverkehren haben sich Kleinbusse bewährt, die in der Regel mit 7-9 Sitzplätzen ausreichend Kapazität für einen bedarfsorientierten Betrieb bereitstellen. Laut Gelegenheitsverkehrsgesetz (siehe [[Handbuch:Rechtliches|Rechtliches]]<span data-toggle="modal" data-target="#rechtliches" class="d-print-none"><span class="ml-1 icon-link-frage" data-toggle="tooltip" title="Infos zum Thema Rechtliches"></span></span><span class="d-print-inline d-none">[[Handbuch:Rechtliches|<span class="ml-1 icon-link-frage"></span>]]</span>) dürfen bei Taxis – und auch für Anrufsammeltaxis – keine Midi-Busse (mit mehr als 9 Sitzplätzen) eingesetzt werden.
Bei Fahrtendiensten mit freiwilligen Fahrer*innen werden häufig auch Pkws zur Beförderung eingesetzt. +
Elektrofahrzeuge werden bisher hauptsächlich bei Freiwilligensystemen eingesetzt, wo meist mit Pkws gefahren wird und das geringe Fahrtenaufkommen zwischendurch genug Pausen zum Laden des Fahrzeugs ermöglicht.
Auf bedarfsverkehr.at finden Sie eine <span title="auf bedarfsverkehr.at ansehen" data-toggle="tooltip" class="bedarfsverkehr-at-link blank">[[Fahrzeuge_für_Bedarfsverkehr|Liste der E-Fahrzeuge]]</span>, die bei bestehenden Projekten zum Einsatz kommen.
<div class="hb-beispiel">
<table><tr><th><div class="hb-illu mb-3"><span class="icon-illu-beispiel"></span></div></th>
<td><div class="hb-beispiel-titel"><span title="auf bedarfsverkehr.at ansehen" data-toggle="tooltip" class="bedarfsverkehr-at-link blank">[[Taufkirchen Mobil|Taufkirchen Mobil]]</span> </div><div class="hb-beispiel-beschreibung">
Beim Taufkirchen Mobil wird, so wie bei den meisten Fahrtendiensten mit freiwilligen Fahrer*innen, ein Pkw mit Elektroantrieb eingesetzt.</div><div class="hb-beispiel-kontakt"><span class="beispiel-kontakt" data-toggle="modal" data-target="#beispiel-kontakt-1126"><span title="Kontaktdaten anzeigen" data-toggle="tooltip">Kontaktperson verfügbar</span></span></div></td></tr></table></div><div class="modal fade searchaux" id="beispiel-kontakt-1126" tabindex="-1" role="dialog" aria-labelledby="beispiel-kontakt-1126Label" aria-hidden="true">
<div class="modal-dialog modal-lg modal-dialog-centered" role="document">
<div class="modal-content">
<div class="modal-header"><div class="h5 modal-title" id="beispiel-kontakt-1126Label">Kontaktperson Taufkirchen Mobil</div>'"`UNIQ--btn-00000004-QINU`"'</div>
<div class="modal-body"><div class="kontaktperson"><div class="kontaktperson-organisation">Verein Taufkirchen Mobil</div><div class="kontaktperson-name">Wolfgang Schlick (Obmann)</div><div class="kontaktperson-email">wolfg.schlick@aon.at</div><div class="kontaktperson-telefon">+43 676 9330162</div></div></div>
</div>
</div>
</div>
<div class="hb-beispiel">
<table><tr><th><div class="hb-illu mb-3"><span class="icon-illu-beispiel"></span></div></th>
<td><div class="hb-beispiel-titel"><span title="auf bedarfsverkehr.at ansehen" data-toggle="tooltip" class="bedarfsverkehr-at-link blank">[[EMIL Winklarn|EMIL Winklarn]]</span> </div><div class="hb-beispiel-beschreibung">
Manche Freiwilligensysteme wie beispielsweise EMIL Winklarn haben auch einen elektrisch betriebenen Kleinbus im Einsatz.</div><div class="hb-beispiel-kontakt"><span class="beispiel-kontakt" data-toggle="modal" data-target="#beispiel-kontakt-1737"><span title="Kontaktdaten anzeigen" data-toggle="tooltip">Kontaktperson verfügbar</span></span></div></td></tr></table></div><div class="modal fade searchaux" id="beispiel-kontakt-1737" tabindex="-1" role="dialog" aria-labelledby="beispiel-kontakt-1737Label" aria-hidden="true">
<div class="modal-dialog modal-lg modal-dialog-centered" role="document">
<div class="modal-content">
<div class="modal-header"><div class="h5 modal-title" id="beispiel-kontakt-1737Label">Kontaktperson EMIL Winklarn</div>'"`UNIQ--btn-00000005-QINU`"'</div>
<div class="modal-body"><div class="kontaktperson"><div class="kontaktperson-organisation">Verein Emil Winklarn</div><div class="kontaktperson-name">Sandra Pilz-Wallner (Obfrau)</div><div class="kontaktperson-email">info@emil-winklarn.at</div><div class="kontaktperson-telefon"></div></div></div>
</div>
</div>
</div>
Die Anzahl der Fahrzeuge ist abhängig von der Größe des [[Handbuch:Bediengebiet|Bediengebiets]]<span data-toggle="modal" data-target="#bediengebiet" class="d-print-none"><span class="ml-1 icon-link-frage" data-toggle="tooltip" title="Infos zum Thema Bediengebiet"></span></span><span class="d-print-inline d-none">[[Handbuch:Bediengebiet|<span class="ml-1 icon-link-frage"></span>]]</span>, der Zahl der Nutzer*innen und der [[Handbuch:Servicequalität|Qualität des Angebots]]<span data-toggle="modal" data-target="#servicequalitaet" class="d-print-none"><span class="ml-1 icon-link-frage" data-toggle="tooltip" title="Infos zum Thema Servicequalität"></span></span><span class="d-print-inline d-none">[[Handbuch:Servicequalität|<span class="ml-1 icon-link-frage"></span>]]</span>, insbesondere innerhalb welcher Zeit eine Fahrt angeboten werden soll. Ist das Bediengebiet größer, dann ist mehr als ein Fahrzeug nötig, um alle Nutzer*innen rechtzeitig abzuholen.
Ist die Gemeinde selbst für die Fahrzeuge verantwortlich, ist darauf zu achten, dass während Wartungs- und Reparaturarbeiten auch ein Ersatzfahrzeug zur Verfügung stehen muss.
Beim Betrieb mit E-Fahrzeugen ist einzukalkulieren, dass diese nach einer bestimmten Fahrtdauer wieder aufgeladen werden müssen. Bei längeren Betriebszeiten braucht es dann auch hier ein zweites Fahrzeug.
Im laufenden Betrieb kann die Auswertung von Kennzahlen (siehe [[Handbuch:Evaluierung|Evaluierung]]<span data-toggle="modal" data-target="#evaluierung" class="d-print-none"><span class="ml-1 icon-link-frage" data-toggle="tooltip" title="Infos zum Thema Evaluierung"></span></span><span class="d-print-inline d-none">[[Handbuch:Evaluierung|<span class="ml-1 icon-link-frage"></span>]]</span>) darüber Auskunft geben, ob und zu welchen Zeiten ein weiteres Fahrzeug benötigt wird. +
Bei Freiwilligensystemen oder kommunalem Eigenbetrieb, wo die Gemeinde selbst für die Anschaffung der Fahrzeuge verantwortlich ist (siehe ), kann darüber nachgedacht werden, ob es in der Gemeinde eventuell bereits Fahrzeuge gibt – zum Beispiel für den Schulverkehr – die sich auch für den Bedarfsverkehr eignen. Umgekehrt ist es möglich, die Fahrzeuge, die für den Bedarfsverkehr neu angeschafft werden, in Zukunft auch für andere Zwecke einzusetzen, zum Beispiel Betriebs- oder Vereinsausflüge. +
P
Partizipation kann sehr wirkungsvoll sein, klingt aber oft einfacher, als es ist. Wirklich erfolgreich wird es dann, wenn Menschen mit Erfahrung daran beteiligt sind und mit den richtigen Werkzeugen die Bewohner*innen zum Mitmachen motivieren. Es sollte daher die Unterstützung durch Planungsbüros mit Partizipationserfahrung gesucht werden. +
'''Bedarfserhebung'''<br>
Noch bevor die Detailplanung des Angebots gestartet wird, kann es Sinn machen, eine Bedarfserhebung durchzuführen, um zu sehen, wie groß das Interesse und der Bedarf in der Bevölkerung ist und welche konkreten Wünsche es gibt.
'''Einbeziehung in die Ausgestaltung'''<br>
In der Planung kann es von Vorteil sein, mit relevanten Akteur*innen ins Gespräch zu gehen. Eine stärkere Einbeziehung der Nutzer*innen in den Gestaltungsprozess ist nach Abschluss der grundlegenden Planung zu empfehlen, wenn es um die detaillierte Ausgestaltung geht.
'''Nutzer*innenbefragung'''<br>
Im laufenden Betrieb können immer wieder die Nutzer*innen nach ihrer Zufriedenheit befragt werden, um konkrete Verbesserungen und Wünsche berücksichtigen zu können.
'''Gemeindeweite Befragung'''<br>
Möchte man neue Nutzer*innen gewinnen, kann eine gemeindeweite Befragung zielführend sein, bei der die Gründe erhoben werden, warum der Bedarfsverkehr noch nicht genutzt wird. +
Partizipation stellt sicher, dass ein Angebot den Bedürfnissen der Zielgruppen entspricht und stärkt die Identifikation mit dem Projekt. Als Nebeneffekt kann durch partizipative Prozesse das zukünftige Angebot schon im Vorfeld beworben werden.
Im laufenden Betrieb können partizipative Formate verwendet werden, um gemeinsam an der Verbesserung des Angebots zu arbeiten und neue Nutzer*innen zu gewinnen (siehe auch [[Handbuch:Evaluierung|Evaluierung]]<span data-toggle="modal" data-target="#evaluierung" class="d-print-none"><span class="ml-1 icon-link-frage" data-toggle="tooltip" title="Infos zum Thema Evaluierung"></span></span><span class="d-print-inline d-none">[[Handbuch:Evaluierung|<span class="ml-1 icon-link-frage"></span>]]</span>). +
S
Die Abweichung vom gewünschten Fahrtzeitpunkt ist das wichtigste Kriterium für die Attraktivität eines Angebots. Sie ist abhängig von der Nachfrage, der Größe des Bediengebiets und der Zahl der Fahrzeuge, die für den Bedarfsverkehr zur Verfügung stehen.
Bei der Mehrzahl der bestehenden Bedarfsverkehre, die zum größten Teil nur ein Gemeindegebiet bedienen und ein relativ geringes Fahrgastaufkommen haben, ergeben sich in der Regel nur geringe Abweichungen. Dazu stehen jedoch keine systematischen Auswertungen zur Verfügung.
Eine explizit kommunizierte '''Bediengarantie''' gibt es jedoch bei bestehenden Bedarfsverkehren fast ausschließlich bei großen regionalen Angeboten in Zusammenarbeit mit Systemanbietern. Da es sich oft um große Bediengebiete handelt, woraus sich lange Anfahrtswege ergeben können, ist die Bediengarantie dort häufig auf eine Stunde festgelegt.
Die tatsächliche durchschnittliche Abweichung ist eine wesentliche Kennzahl für die Attraktivität eines Angebots, die insbesondere bei automatisiert disponierten Angeboten gemessen und laufend evaluiert werden sollte (siehe [[Handbuch:Evaluierung|Evaluierung]]<span data-toggle="modal" data-target="#evaluierung" class="d-print-none"><span class="ml-1 icon-link-frage" data-toggle="tooltip" title="Infos zum Thema Evaluierung"></span></span><span class="d-print-inline d-none">[[Handbuch:Evaluierung|<span class="ml-1 icon-link-frage"></span>]]</span>). +
Die Bündelung von Fahrten bringt in der Regel für die einzelnen Nutzer*innen eine längere Fahrtzeit mit sich, weil während der Fahrt andere Personen ein- oder aussteigen und dafür auch Umwege gefahren werden. Der Serviceparameter definiert, wie viel länger als eine direkte Fahrt die Fahrt mit dem Bedarfsverkehr dauern darf.
Allgemein kann gesagt werden, dass die gleiche Zeit, wenn sie im Fahrzeug verbracht wird, von den meisten Nutzer*innen subjektiv kürzer wahrgenommen wird, als wenn sie auf die Abholung durch den Bedarfsverkehr warten müssen.
Eine explizite Festlegung dieses Serviceparameters ist vor allem dann notwendig, wenn eine Software zur automatisierten Disposition eingesetzt wird. +
Die Vorbestellzeit ist vor allem von der Größe des Bediengebiets abhängig, weil dabei der Anfahrtsweg berücksichtigt werden muss. Für Nutzer*innen hat natürlich eine möglichst kurze Vorbestellzeit und damit hohe Flexibilität die größte Attraktivität. Die üblichste Vorgabe bei bestehenden Projekten ist eine Vorbestellzeit von 30 Minuten. Die im Zuge der Erstellung dieses Handbuchs befragten Expert*innen waren größtenteils der Meinung, dass eine noch kürzere Vorbestellzeit angestrebt werden sollte.
Für Nutzer*innen verbessern sich die Chancen, dass die Abweichung vom gewünschten Fahrtzeitpunkt gering ist, wenn sie ihre Fahrt möglichst früh bestellen (d.h. vor anderen Nutzer*innen, die zur gleichen Zeit fahren möchten).
Für die Bündelbarkeit von Fahrten würde eine längere Vorbestellzeit nur dann eine Rolle spielen, wenn der Abholzeitpunkt einzelner Nutzer*innen auch nach der Buchung noch angepasst werden könnte. Bei Angeboten, bei denen die Disposition manuell direkt durch das Fahrpersonal durchgeführt wird, kann eine längere Vorbestellzeit jedoch den Stress reduzieren und die Planbarkeit verbessern. +
T
Wenn die Sorge besteht, dass ein zu hoher Fahrpreis für die primäre Zielgruppe ein Hindernis darstellen könnte, kann der Fahrtpreis auch völlig unabhängig vom Tarif des öffentlichen Verkehrs festgelegt werden. Zu erwägen ist dabei, ob ein gestaffeltes Tarifsystem Sinn macht, wo nur unter festgelegten Voraussetzungen eine Ermäßigung gewährt wird. +