GUSTmobil: Unterschied zwischen den Versionen
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|finanzierung-anmerkung=GUSTmobil ist ein Projekt des Steirischen Zentralraums welches aus Mitteln des Verkehrsressorts des Landes Steiermark gefördert sowie aus Regionsmitteln des Steiermärkischen Landes- und Regionalentwicklungsgesetzes unterstützt wird. Die Eigenmittel tragen die teilnehmenden Gemeinden. | |finanzierung-anmerkung=GUSTmobil ist ein Projekt des Steirischen Zentralraums welches aus Mitteln des Verkehrsressorts des Landes Steiermark gefördert sowie aus Regionsmitteln des Steiermärkischen Landes- und Regionalentwicklungsgesetzes unterstützt wird. Die Eigenmittel tragen die teilnehmenden Gemeinden. | ||
|verbundintegration=Nein | |verbundintegration=Nein | ||
− | |verbundintegration-nein=Auf Wunsch des Auftraggebers sind Zeitkarten des Verkehrsverbundes Steiermark (Jahres-, Halbjahreskarten, TopTickets und KlimaTickets) im Kund:innenbereich bei ISTmobil digital hinterlegbar und führen zu 50% vergünstigten Fahrtpreisen bei GUSTmobil. Eine "echte" | + | |verbundintegration-nein=Auf Wunsch des Auftraggebers sind Zeitkarten des Verkehrsverbundes Steiermark (Jahres-, Halbjahreskarten, TopTickets und KlimaTickets) im Kund:innenbereich bei ISTmobil digital hinterlegbar und führen zu 50% vergünstigten Fahrtpreisen bei GUSTmobil. Eine "echte" Ticketintegration oder eine Durchbuchungsmöglichkeit in Kooperation mit dem Verkehrsverbund wäre äußerst wünschenswert. Es gab bereits Bemühungen dazu, jedoch ohne Ergebnis. |
|software=Ja | |software=Ja | ||
|software-hersteller=ISTmobil | |software-hersteller=ISTmobil | ||
− | |software-erfahrungen=Die Softewarelösung ISTdis erfüllt die Erwartungen. | + | |software-erfahrungen=Die Softewarelösung ISTdis erfüllt die Erwartungen. Die Möglichkeiten der statistischen Auswertungen sind sehr vielfältig. |
|marketing-checkboxes=Information auf der Gemeinde-Webseite, eigener Webauftritt des Angebots, Schaltung in lokalen Medien, Postwurf, Flyer, Gemeindezeitung, Fahrzeug-Branding, Infoveranstaltungen, Neubürgerinformation, Logo, Haltesäulen | |marketing-checkboxes=Information auf der Gemeinde-Webseite, eigener Webauftritt des Angebots, Schaltung in lokalen Medien, Postwurf, Flyer, Gemeindezeitung, Fahrzeug-Branding, Infoveranstaltungen, Neubürgerinformation, Logo, Haltesäulen | ||
− | |marketing-anmerkung=Für die Öffentlichkeitsarbeit ist der Auftraggeber zuständig und wird inhaltlich vom Betreiber unterstützt. Der Fokus liegt auf lokal und regional | + | |marketing-anmerkung=Für die Öffentlichkeitsarbeit ist der Auftraggeber zuständig und wird inhaltlich vom Betreiber unterstützt. Der Fokus liegt auf lokal und regional wirksamer Bewerbung (Gemeindezeitungen, regionale Medien). Anlassbezogen werden Aktionen durchgeführt (Europäische Mobilitätswoche, Jubiläen etc.). |
− | |erfahrung-oea=Essenziell ist die Sichtbarkeit des Systems (zB über Haltepunkttafeln). Wirksamstes Medium ist die Gemeindezeitung und die Mundpropaganda über lokale Einrichtungen, Institutionen, Gemeindeamt uvm. | + | |erfahrung-oea=Essenziell ist die Sichtbarkeit des Systems im öffentlichen Raum (zB über Haltepunkttafeln). Wirksamstes Medium ist die Gemeindezeitung und nicht zu vernachlässigen auch die Wirkung von Mundpropaganda über lokale Einrichtungen, Institutionen, Gemeindeamt uvm. |
|erfahrung-motivation=Bei GUSTmobil handelt es sich um ein Mikro-ÖV Angebot in Form eines regional organisierten Anruf-Sammel-Taxis, welches im Juli 2017 eingerichtet wurde, um einerseits disperse Siedlungsgebiete an | |erfahrung-motivation=Bei GUSTmobil handelt es sich um ein Mikro-ÖV Angebot in Form eines regional organisierten Anruf-Sammel-Taxis, welches im Juli 2017 eingerichtet wurde, um einerseits disperse Siedlungsgebiete an | ||
den höherrangigen Öffentlichen Verkehr anzuschließen, und andererseits die innerörtliche | den höherrangigen Öffentlichen Verkehr anzuschließen, und andererseits die innerörtliche | ||
− | Erreichbarkeit im Kontext der Alltagsmobilität zu gewährleisten. Das GUSTmobil ist ein ergänzendes Angebot und nicht als Konkurrenz zu den bestehenden Linien des Öffentlichen Verkehrs zu verstehen. Der regionale Ansatz ermöglicht auch gemeindeübergreifende Fahrten. Die Erwartungen wurden erfüllt. Die Hauptzielgruppe sind ältere Menschen, vorr. weiblich, die das GUSTmobil für Erledigungen im Alltag nutzen (Einkauf, Arzt, Besuche etc.). Aber auch Pendler:innen nutzen das GUSTmobil anlassbezogen zB je nach Witterung, Familien nutzen es im Freizeitkontext und in einigen Gemeinden werden Kinder, die keinen Zugang zu Schulbussen haben, zu den Bildungseinrichtungen gebracht. Die Bedarfe sind | + | Erreichbarkeit im Kontext der Alltagsmobilität zu gewährleisten. Das GUSTmobil ist ein ergänzendes Angebot und nicht als Konkurrenz zu den bestehenden Linien des Öffentlichen Verkehrs zu verstehen. Der regionale Ansatz ermöglicht auch gemeindeübergreifende Fahrten. Die Erwartungen wurden erfüllt. Die Hauptzielgruppe sind ältere Menschen, vorr. weiblich, die das GUSTmobil für Erledigungen im Alltag nutzen (Einkauf, Arzt, Besuche etc.). Aber auch Pendler:innen nutzen das GUSTmobil anlassbezogen zB je nach Witterung, Familien nutzen es im Freizeitkontext und in einigen Gemeinden werden Kinder, die keinen Zugang zu Schulbussen haben, zu den Bildungseinrichtungen gebracht. Die Bedarfe sind vielseitig, aber in jedem Fall schließt das GUSTmobil eine Mobilitätslücke. |
|zielgruppe-motivation-checkboxes=Senior*innen, Gemeindebürger*innen | |zielgruppe-motivation-checkboxes=Senior*innen, Gemeindebürger*innen | ||
− | |erfahrung-herausforderungen=Im Planungs- und Implementierungsprozess lag die größte Herausforderung darin, das Finanzierungssystem zwischen dieser Vielzahl an beteiligten Gemeinden gerecht aufzustellen. Insbesondere zu Beginn hat man wenig Erfahrung wie gut das Angebot in den einzelnen Gemeinden genutzt wird. So konnte man nur auf einen Finanzierungsschlüssel nach Einwohner:innen oder der Steuerkraft zurückgreifen. In den wenigsten Fällen stellte sich im Betrieb eine Angemessenheit zwischen Kosten und Nutzen heraus, was kommunal- und regionalpolitisch direkt zu negativen Meldungen führte. Im Dauerbetrieb konnten wir auf einen fahrtenauftragsbezogenen Schlüssel umstellen, der viel ausgewogener ist. Selbst wenn es regionale Institutionen wie Regionalmanagements gibt die als ein Auftraggeber und eine Schnittstelle für Gemeinden auftreten/beauftragen/Richtungen vorgeben | + | |erfahrung-herausforderungen=Im Planungs- und Implementierungsprozess lag die größte Herausforderung darin, das Finanzierungssystem zwischen dieser Vielzahl an beteiligten Gemeinden gerecht aufzustellen. Insbesondere zu Beginn hat man wenig Erfahrung wie gut das Angebot in den einzelnen Gemeinden genutzt wird. So konnte man nur auf einen Finanzierungsschlüssel nach Einwohner:innen oder der Steuerkraft zurückgreifen. In den wenigsten Fällen stellte sich im Betrieb eine Angemessenheit zwischen Kosten und Nutzen heraus, was kommunal- und regionalpolitisch direkt zu negativen Meldungen führte. Im Dauerbetrieb konnten wir auf einen fahrtenauftragsbezogenen Schlüssel umstellen, der viel ausgewogener ist. Selbst wenn es regionale Institutionen wie Regionalmanagements gibt die als ein Auftraggeber und eine Schnittstelle für Gemeinden auftreten/beauftragen/Richtungen vorgeben können, werden die Entscheidungen letztendlich auf kommunaler Ebene im jeweiligen Gemeinderat getroffen. Allein dieser Abstimmungsprozess ist politisch schwierig (wenig Bewusstsein/Wissen da) und zeitlich schwerfällig (dauert bis zu 4 Monate). Geholfen hätten im Implementierungsprozess sicherlich betreiberunabhängige (!) Erfahrungswerte, Mess- und Zielgrößen zur Berechnung von zu erwartenden Auslastungen und Lösungsansätze zur guten Integration mit dem ÖV. |
Zwischen 2012 und 2015 entstand im Rahmen des Alpine Space Projektes „RURBANCE“ (Alpine Space | Zwischen 2012 und 2015 entstand im Rahmen des Alpine Space Projektes „RURBANCE“ (Alpine Space | ||
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auch für den gesamten Bezirk Graz-Umgebung zu realisieren. Nach der Aufstellung eines Budgets für | auch für den gesamten Bezirk Graz-Umgebung zu realisieren. Nach der Aufstellung eines Budgets für | ||
ein Implementierungskonzept, koordinierte das Regionalmanagement die Planungs- und | ein Implementierungskonzept, koordinierte das Regionalmanagement die Planungs- und | ||
− | Konzeptphase mit den regionalen Stakeholdern. Das System des Projekts „GUSTmobil – | + | Konzeptphase mit den regionalen Stakeholdern. Das System des Projekts „GUSTmobil – Graz-Umgebung Sammeltaxi“ konnte nach einer intensiven Vorbereitungszeit im Juli 2017 in 29 von 36 |
Gemeinden des Bezirks in Betrieb genommen werden. | Gemeinden des Bezirks in Betrieb genommen werden. | ||
− | |rahmenbedingungen=Die Herausforderungen (aus Auftraggebersicht, nicht Betreibersicht) sind weniger rechtlicher, mehr organisatorischer Natur. Das Grundverständnis eines Mikro-ÖVs im Sinne eines Sammeltaxis ist eine sinnvolle Ergänzung zum öffentlichen Verkehr herzustellen. Nun gibt es, geknüpft an die Landesförderung, in der Steiermark klare Vorgaben und Richtlinien wie eine Sammeltaxi fahrt | + | |rahmenbedingungen=Die Herausforderungen (aus Auftraggebersicht, nicht Betreibersicht) sind weniger rechtlicher, mehr organisatorischer Natur. Das Grundverständnis eines Mikro-ÖVs im Sinne eines Sammeltaxis ist eine sinnvolle Ergänzung zum öffentlichen Verkehr herzustellen. Nun gibt es, geknüpft an die Landesförderung, in der Steiermark klare Vorgaben und Richtlinien wie eine Sammeltaxi fahrt vermittelt werden darf ohne den bestehenden ÖV zu konkurrenzieren. Das ist grundlegend auch gut so. Aber wann und unter welchen Umständen eine ("echte"!) Konkurrenzierung zwischen ÖV und Mikro-ÖV vorliegt und welche Fußwege und (Umstiegs-)Wartezeiten zumutbar sind ist Auslegungssache und wird österreichweit sehr unterschiedlich interpretiert. Oftmals werden die vielseitigen Bedarfe der Menschen bei der Festlegung solcher Kriterien in den Hintergrund gestellt bzw. über einen Kamm geschert. So wird der Fahrtwunsch einer mobilitätseingeschränkten, älteren Person, die nur in den nächsten Ort zum Einkaufen gelangen möchte (und niemals dazwischen auf den Regionalbus für eine Teilstrecke umsteigen würde), gleich disponiert wie der einer ohnehin ÖV-affine Student:in mit Topticket, die hin und wieder das Sammeltaxi als Zu/Abbringer nutzt. Auch die Ticketintegration in die Verkehrsverbünde wird ö-weit unterschiedlich gehandhabt. Hier wären bundesweite, strategische Überlegungen, Empfehlungen und Vorgaben sehr wünschenswert. |
− | Generell ist auch die | + | Generell ist auch die Ausschreibung zB bei ÖV-Bündelneuplanungen gemeinsam mit dem Mikrö-ÖV ein wünschenswertes Zielbild. Optimal wäre ein Betrieb aus einer Hand. Manche Verkehrsverbünde, wie zB in Tirol, verfolgen diese integrierte Betreiberstruktur bereits. Denn Kommunen und Regionen stoßen einerseits finanziell, organisatorisch und andererseits (Personal-)ressourcentechnisch an die Grenzen. Es muss langfristig die Frage gestellt werden, in welchem Verantwortungsbereich liegt der Betrieb eines (regionalen) Mikro-ÖVs eigentlich?! |
− | | | + | |erfahrung-weiterentwicklung=Anfang Oktober 2020 wurden alle 36 Gemeinden des Bezirkes über Evaluierungsergebnisse und Ableitungen für ein adaptiertes GUSTmobil Konzept für einen Dauerbetrieb umfassend informiert. Nach Beratung in den jeweiligen Gemeindegremien beschlossen 26 der 36 Gemeinden das neue Konzept, den neuen Finanzierungsansatz und eine vom Regionalmanagement durchzuführende EU-weite Ausschreibung des Betriebs für weitere 3 Jahre. In diesem Konzept wurden die adaptierten betrieblichen und organisatorischen Grundlagen des GUSTmobil Dauerbetriebes von 2021 bis 2024 dargestellt. Angepasst wurden die Betriebszeiten (ua werktags von Mo-Do von -24h auf -20h verkürzt), ergänzt wurde der ÖV-Zeitkarten Nachlass, neu implementiert eine Beauskunftung von Sammelfahrt-Alternativen mit Preisvorteil und vorgeschrieben der Einsatz von aktuell 2 e-Fahrzeugen (von 6 Dienstfahrzeugen im System). Eine künftige Weiterentwicklung ist natürlich wichtig und auch geplant. |
− | + | |wirkung-oekologisch=sehr gering | |
− | + | |wirkung-sozial=sehr hoch | |
− | + | |sonstiges=Der 100%ige Einsatz von E-Fahrzeugen in einem regional organisierten Sammeltaxi System, wie es das GUSTmobil ist, wird aktuell im Rahmen einer Masterarbeit überprüft. | |
− | + | |publikation=Ja | |
− | + | |erhebung-2022=Ja | |
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Version vom 25. Juli 2022, 11:41 Uhr
Bedarfsverkehr
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Wie funktioniert's?Es gibt keinen Fahrplan, gefahren wird nur bei Bedarf und vorheriger Buchung.spätestens 50 min vor Fahrtantritt bestellen
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Wer kann das Angebot nutzen?uneingeschränkt
ungeprüft
Software: ISTmobil
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Die Kennzahlen können sich auf das Kalenderjahr beziehen oder auf das Betriebsjahr, das in dem angegebenen Jahr endet.
- EinwohnerInnen im Bediengebiet: 91.071 (2021)
- Fläche Bediengebiet: 849,6 km² (2021)
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