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|frage=Soll Software zur automatisierten Disposition eingesetzt werden? | |frage=Soll Software zur automatisierten Disposition eingesetzt werden? |
Version vom 14. November 2022, 09:36 Uhr
Wie werden die Fahrten koordiniert?
Bei kleineren Bedarfsverkehren, bei denen nur ein einzelnes Fahrzeug im Einsatz ist und das Fahrgastaufkommen nicht zu hoch ist, hat es sich bewährt, wenn Fahrten direkt telefonisch bei den Lenker*innen gebucht werden.
Sobald mehrere Fahrzeuge im Einsatz sind, ist es sinnvoll bzw. nötig, die Koordinierung der Fahrten (Disposition) von einer dafür erstellten Software übernehmen zu lassen.Soll Software zur automatisierten Disposition eingesetzt werden?
Automatisierte Disposition ist vor allem dann notwendig, wenn mehrere Fahrzeuge eingesetzt werden sollen. Die Automatisierung bringt aber auch den Vorteil mit sich, dass Fahrten online oder über Apps gebucht werden können. In der Zukunft wird dadurch auch eine Beauskunftung in Echtzeit möglich.
Automatisierte Disposition bzw. der Einsatz mehrerer Fahrzeuge bringt in der Regel auch mit sich, dass nicht mehr direkt bei den Fahrer*innen gebucht werden kann, sondern eine Telefonzentrale benötigt wird. Aufgrund der damit verbundenen Kosten gibt es nur wenige Beispiele von Einzelgemeinden, die Software einsetzen. Meistens kommt Software bei Angeboten zum Einsatz, deren Bediengebiet sich über ganze Regionen erstreckt und die in Kooperation mit Systemanbietern (z.B. ISTmobil oder Postbus Shuttle) umgesetzt wurden.
Mehr und mehr Länder bzw. Verkehrsverbünde stellen Dispositionslösungen für Gemeinden und Regionen zentral zur Verfügung (oder planen dies):
- das Land Niederösterreich bzw. der Verkehrsverbund Ostregion (VOR) haben ihre Telefonzentrale für Anrufsammeltaxis mit der Software des Herstellers Via modernisiert, die darüber abgewickelten Angebote laufen zukünftig unter der Marke „VOR Flex“
- das Land Tirol bzw. der Verkehrsverbund Tirol (VVT) führen erste Pilotprojekte unter der Marke „Regioflink“ ebenfalls mit der Software von Via durch
- bei der für das Burgenland geplanten flächendeckenden Einführung von Bedarfsverkehr wird ebenfalls eine moderne Dispositionslösung zum Einsatz kommen
- das Land Salzburg bzw. der Salzburger Verkehrsverbund (SVV) planen die Anschaffung einer Dispositionslösung
Regioflink Wattens nutzt als Pilotprojekt die vom Verkehrsverbund Tirol angeschaffte Dispositionslösung des amerikanischen Anbieters Via. |
Soll die Buchung einer Fahrt über eine Telefonzentrale möglich sein?
Wir empfehlen jedenfalls, dass Fahrten auch telefonisch gebucht werden können, da eine ausschließliche Buchung über eine App für manche Menschen herausfordernd sein kann. Eine Telefonzentrale ist dafür nicht in jedem Fall notwendig. Bei kleineren Angeboten kann die telefonische Annahme und Weiterleitung auch von Gemeindepersonal oder kooperierenden Unternehmen übernommen werden.
Beim Postbus Shuttle wird die Aufgabe der Telefonzentrale von „Interface Partnern“ übernommen. Ärzte, Geschäfte und soziale Einrichtungen buchen den den Bedarfsverkehr für ihre Klient*innen und Kund*innen. |
Bei VOR Flex kommt die seit vielen Jahren bestehende Telefonzentrale des Landes Niederösterreich bzw. des VOR zum Einsatz, die den Gemeinden in Niederösterreich kostenlos zur Verfügung steht. |
Worauf sollte bei der Anschaffung einer Dispositionslösung geachtet werden?
- Qualität des Algorithmus
- Qualität (Bedienungsfreundlichkeit etc.) der Buchungs-Apps
- Verfügbarkeit von Schnittstellen, Unterstützung von Standards
- Qualität des Reportings – welche Kennzahlen werden zur Verfügung gestellt, mindestens:
- Effizienz (mind. Besetzungsgrad, besser Systemeffizienz)
- Servicequalität (z.B. durchschnittliche Abweichung vom gewünschten Fahrtzeitpunkt)
- die Förderungsrichtlinien mancher Bundesländer schreiben Konkurrenzierungsregeln vor, diese müssen in der Software abgebildet werden können