Datengrundlage Statusreport
Statusreport 2024
Bedarfsverkehre („Mikro-ÖV“) sind innovative Mobilitätslösungen für die letzte Meile in der Region. Dieser Report bietet einen Überblick über den Stand der Initiativen in Österreich.
- 288 Angebote
- 825 Gemeinden
Einführungszeitpunkt aktuell aktiver Bedarfsverkehre (für 202 Angebote erfasst)
Bedienformen[ ]
von Haltestelle zu Haltestelle
|
zwischen Tür und Haltestelle
|
von Tür zu Tür
| |
---|---|---|---|
nach Fahrplan, aber nur auf Bestellung
|
24 (9%) | 32 (12%) | 5 (2%) |
auf Bestellung
|
43 (15%) | 14 (5%) | 160 (58%) |
Insights[ ]
- 0% nutzen bereits Elektrofahrzeuge Liste
- 24% nutzen Software zur Disposition Liste, Software-Übersicht
- 0% können über eine App bestellt werden
- 17% sind in die Verkehrsauskunft Österreich (VAO) integriert Übersicht
- 22% arbeiten mit Freiwilligen
- 62% haben Einschränkungen in Bezug auf Zielgruppe oder Betriebszeiten Übersicht
Einsatzszenarien für Bedarfsverkehr[ ]
Die Charakteristika von Bedarfsverkehr machen ihn für zwei sehr unterschiedliche Anwendungsfälle geeignet:
- einerseits kann mit Bedarfsverkehr ein Mindestangebot für all jene Menschen zur Verfügung gestellt werden, die ansonsten nur eingeschränkt mobil sein könnten; Bedarfsverkehr wird hier als Instrument der Daseinsvorsorge eingesetzt, die soziale Zielsetzung steht im Vordergrund
- Bedarfsverkehr kann – größer gedacht – aber auch eine zentrale Rolle in der Mobilitätswende spielen, weil er unter bestimmten Voraussetzungen die effizienteste Art ist, das Problem der ersten und letzten Meile zu lösen und eine entscheidende Lücke im Verbund der Mobilitätsalternativen zu schließen
Die heute bestehenden Initiativen (und teils auch Förderregime) zielen sehr stark auf den ersten Anwendungsfall ab, für die kommenden Jahre ist zu erwarten, dass die Bedeutung des zweiten Anwendungsfalls zunehmen wird, weil der Druck zur Emissionsreduktion im Verkehrsbereich stetig steigt.
Beide Anwendungsfälle bzw. Zielsetzungen sind völlig legitim und sollen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Erfreulicherweise gibt es keinen direkten Zielkonflikt: ein groß angelegter Bedarfsverkehr mit ökologischer Zielsetzung verbessert in der Regel die Mobilitätsoptionen für alle, wenn ausreichend auf die Barrierefreiheit und Zugänglichkeit des Angebots geachtet wird.
Entscheidend ist, sich die Zielsetzung schon bei der Konzeption bewusst zu machen, weil es in verschiedener Hinsicht Konsequenzen auf die Ausgestaltung und Kommunikation des Angebots hat:
Bedarfsverkehr als Daseinsvorsorge | Bedarfsverkehr als Baustein in der Mobilitätswende | |
---|---|---|
Zielgebiete | insbesondere für Gemeinden, in denen die soziale Zielsetzung im Vordergrund steht bzw. aufgrund zu geringer Besiedlungsdichte ein größer angelegter Bedarfsverkehr ökonomisch und ökologisch nicht sinnvoll ist | Gemeinden mit ausreichend großer Einwohnerzahl oder topographisch günstigen Voraussetzungen (z.B. Kleinstädte, Gemeinden im Stadtumland) |
Zielgruppe | mobilitätseingeschränkte Personen | alle, die ohne Privat-Pkw mobil sein wollen |
Zielgröße | auf Bedarf der Zielgruppe beschränken | so viele Nutzende wie möglich |
ökologische Wirkung | minimal | direkt gering, indirekt als Lückenschluss für letzte Meile sehr groß |
Rolle der Digitalisierung | für Zielgruppe kaum relevant | (digitale) Verknüpfung mit Komplementärangeboten essentiell |
Die Zahlen dieses Reports stammen aus der Datenbank von bedarfsverkehr.at. Der Report wurde am 23.11.2024 erstellt. Die Datenbank existiert seit 2014, alle Daten stehen unter freier Lizenz als Open Data zum Download bereit und sind auch über eine API zugänglich.
Sie können mithelfen, die Daten von bedarfsverkehr.at vollständig und aktuell zu halten. Melden Sie sich unter projektbeispiele@bedarfsverkehr.at.
Veröffentlicht unter Creative Commons 2.0 Namensnennung von bedarfsverkehr.at.